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Ihre tiefe Beziehung zum "edlen Metall", die fast einer Hingabe gleicht, hat bei Christine Przybilski wohl auch traditionellen Ursprung. Schon Großvater und Vater waren und sind als Gold- und Silberschmiede im eigenen Geschäft tätig. Es war trotzdem nicht vordergründig Fortsetzungswille einer Familientradition, als C. P. sich entschloß, nach einer Goldschmiedelehre an der Fachschule für Angewandte Kunst in Heiligen-damm Schmuckgestaltung zu studieren. Es war in sich getragene und gewachsene Bestimmung zum Gestalten - zum eigenen Gestalten. Das Eigene zeigt sich bis dahin in einer ablehnenden Haltung zum "polierten", den Wert damit deutlich manipulierenden Schmuck, welcher in vielfach gleichen Stücken fur den Handel produziert wird, dem das unikate fehlt. Statt dessen eine Besinnung auf die Ursprunglichkeit des Materials. Dessen natürlich gegebene Reize ausnutzend, diese in Form und Farbe neu zu verschmelzen.
Eine unverwechselbare Farb-Form- Einheit zu schaffen, die sich mit dem Naturell der Künstlerin paart und somit seine unverwechselbare Identitat erhält. C. P. hat eine fast fanatische Beziehung zu Element Metall. Wenn sie erzählt von den Besonderheiten des Materials, dessen eventuelle Erganzung nach der Formgebung durch andere Metalle oder Steine, spürt man deutlich ihre innere Erregtheit, spürt man den bereits verinnerlicht ablaufenden schöpferischen Prozeß und man glaubt, sie würde jeden Moment aufstehen, um die Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen. Diese feste innere Willensüberzeugung ist unter anderem, die C. P. standig Neues hervorbringen läßt. Oftmals sind es die Materialien selbst, mit ihren unterschiedlichen Farbgebungen, Oberflachenstrukturen oder Formen, die sie anregen, aber auch schon das Werk in seiner Endform teilweise vorausbestimmen. Da wird das Ergebnis des Schleudergusses, einer von ihr bevorzugten Technik, kritisch betrachtet, spielen eigene Fantasien in das Vorgegebene hinein, um weitere Gestalten auszuloten. Doch oft bleibt es so, wie es der Zufall (oder die Natur?) geschaffen hat. Da wird Patina ergänzt oder an anderen Stellen ein wenig aufgerissen, um ein starkeres Miteinander von Farbe und Form zu erreichen. Sicher gibt es auch bei C. P. Ergebnisse, die dem Modischen vorrangig verpflichtet scheinen. Eben dann, wenn verschiedene Materialien, wie Stachelschweinborsten, Plaste, Glas oder unechte Steine ergänzend zueinander finden und man insgeheim dem Mut der Tragerin applaudiert. Jedoch werden bei genauem Betrachten auch hier überlieferte Momente spürbar. Silber ist der bisher am h/auml;ufigsten verwendete "Werkstoff" der Künstlerin. Dies ist einer stark verinnerlichten Haltung zum scheinbar "sekundären" Schmuckmittel Silber und einer daraus erwachsenen "eben deshalb"-Beziehung zu danken, verbindet sich aber auch mit der natürlichen Erlebbarkeit des Materials, seiner Beschaffenheit, Farbe und Struktur und ist gleichzeitig Ausdruck eigenen Naturells, das da Bescheidenheit heißt. Bescheidenheit mit einer bevorzugten gestalterischen Fantasie und Willenskraft sind Attribute der Künstlerin, die sie unentwegt Neues hervorbringen lassen. Diese wahrhaft überzeugenden Leistungen sind selten Modetrends verpflichtet und deshalb keiner Verganglichkeit unterworfen. Gleichwohl interessant die Auftragswerke. Hier der hinzukommende Reiz, nicht nur vor sich selbst oder den sich zufällig ergebenden Interessenten zu bestehen, sondern eigene Vorstellungen mit denen des Auftraggebers ineinander fließen zu lassen. Neben Amtsketten auch Medaillen für offizielle Personen und Anlasse. Es ist nicht alltäglich, daß sich C. P. auch gern "männlichen" Schmuckes annimmt und dies in nicht unerheblichem Maße. Schmuck für Männer, ein wahrlich ebenso weites wie reizvolles Feld. Wichtig jedoch immer die Person selbst, ihr Charakter, ihre außere Erscheinung etc., welche man nicht immer kennt, aber von der man sich berichten laßt. Eben auf diese bezogen, entsteht dann ein tatsächlich charakterbezogener Schmuck, welcher durch Material und Formgebung das Naturell der betreffenden Person eigenwillig erganzt oder unterstreicht. Gerade dafür gibt es eine Reihe interessanter Beispiele. Dies zu erreichen ist ihrer eigenen Sensibilitat geschuldet. Unterschiedliche Anregungen wie Stimmung, Erlebnis oder Erkenntnis sind bei ihr wie bei anderen Künstlern vorausgehende Momente eines künstlerischen Ergebnisses.
[Hans-Peter Rößiger]
Zauberhafte Unikate
Schmuck und Kleinplastiken von Christine Przybilski
Die Künstlerin kam in einer traditionsreichen Goldschmiedefamilie zur Welt.
Als persönliche Alternative zu dem marktbeherrschenden, Kostbarkeit suggerierenden Glanz polierter Oberflächen der meisten Schmuckerzeugnisse hat sie sich für ein leiseres, edleres Gestaltungsprinzip entschieden: differenzierte, fein strukturierte Formen und Oberflächen, für deren hohe ästhetische Qualität sie den ursprünglichen Reiz des Materials nutzt. Ihr Material ist immer wieder Metall, teilweise auch in Kombination mit anderen Werkstoffen. Dabei bevorzugt sie das Silber – für sie ideal und unerreicht in der Vielfalt seiner Gestaltungsmöglichkeiten.
Wichtigster Lehrmeister für ihre Gestaltungen ist die Natur in der Unerschöpflichkeit ihrer Erfindungen, deren Anregungen sie mit ihrer reichen künstlerischen Phantasie nutzt. So gelangt sie zu ganz eigenen, unverwechselbaren und faszinierenden Lösungen in Form, Struktur, Farbe.
Der in viele künstlerische Schaffensprozesse eingeschlossene spielerische Aspekt, dem oftmals zufällige, besonders reizvolle und nicht vorhersehbare Details zu verdanken sind, wird von ihr vor allem durch die Technik des Schleudergusses in die Arbeit einbezogen.
Die Freude am Suchen, Finden und Schaffen von Form hat Christine Przybilski schon vor Jahren dazu geführt, einen wichtigen Schritt über das Gebiet der Schmuckgestaltung hinaus zu tun:
Es entstehen Kleinplastiken in Metall. Ihre prinzipiellen Gestaltungsmaximen regieren auch hier und sorgen – analog zu ihrer Schmuckgestaltung – für phantasievolle, zauberhafte Unikate.
[Heinrich Schierz, 2008]
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Schmuck
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