Eine Goldschmiedin ist auf den Hut gekommen
Die Senftenbergerin Christine Przybilski hat ihre Passion für das alte Handwerk entdeckt
Senftenberg.
Wer im Geschäft "Schmuck und Galerie" in der Bahnhofstraße 12 in
Senftenberg nach schönen Dingen Ausschau hält, kommt garantiert auf
seine Kosten. Eigene Schmuck-Kreationen der Inhaberin Christine
Przybilski sind ein Muss, kleine, feine Ausstellungen namhafter
Künstler gehören zur Tradition. Nun aber gibt es eine weitere
Besonderheit: Hüte.
Für den Nichteingeweihten vielleicht verwunderlich, aber wer mit Christine Przybilski ins Gespräch kommt, erfährt die wundervolle Geschichte einer Leidenschaft, die schon fast Berufung ist. Nein, Hutmacherin will sie sich nicht nennen, dazu brauche man jahrelange Erfahrung und Ausbildung. "Schade, dass es diesen Beruf nicht mehr gibt", bedauert die zierliche Frau, die nach ihrer Ausbildung als Goldschmiedin auch auf ein Studium an der Fachhochschule für Angewandte Kunst in Heiligendamm verweisen kann.
Ihr Hutmacher-Können hat sie sich autodidaktisch und bei einem Lehrgang in Regensburg inmitten von Designern erworben. Dabei war es gar nicht vorauszusehen, dass sie einmal auch Hüte kreieren würde.
Alles begann vor fünf Jahren mit Zahnschmerzen und einer dicken Backe, die sie arbeitsunfähig, nicht aber träge machte. In Erinnerung an den Künstler Joseph Beuys, der das Material Filz salonfähig machte, fuhr sie zum Museumshof Großkoschen, erwarb Wolle und probierte mit heißem Wasser und Seife das Filzen, was sie ungeheuer beeindruckte, weil das Material sich hervorragend formen und durch einfaches Trocknen erhalten ließ.
Begeistert von den ersten Schöpfungen stürzte sie sich ins Abenteuer Hütemachen, studierte Bücher, durchforstete das Telefonbuch nach Hutnachrichten, besuchte Museen, landete schließlich in zwei Gubener Werkstätten, die zehn Jahre nach der Wende verwaist ihr Dasein fristeten, eine Schatzkammer deutscher Handwerkskunst mit den guten alten Maschinen und – rettete einen großen Teil dieser Schätze vor dem Vergessen. Ihr Traum, einmal diese alten Maschinen in einem großen Raum in einer Ausstellung zu zeigen. Im Geschäft in der Bahnhofstraße kann man aus ihrem Fundus eine alte Pfaff und eine ungewöhnliche Maschine bewundern, die hoch, runter und seitlich nähen kann, eben eine Hutnähmaschine.
Was sonst noch für die Hutherstellung gebraucht wird, befindet sich am anderen Ort, dazu würde der Platz hier nicht reichen. Und heiß geht es außerdem her, wenn die Wolle gefilzt wird, nicht nur die vom Schaf, auch von Kaninchen oder Antilopen. Das ergibt dann einen ganz feinen und strapazierfähigen Hut, wie den in Dunkelgrün mit Band. "In dem können Sie eine halbe Stunde lang Wasser transportieren, der hält. Bei einfacher Schafwolle geht das nicht."
Doch Hüte sind zum Tragen da, sind Schmuck und Schutz, geben ihrer Trägerin die individuelle Note, komplettieren ein Outfit. "Leider fehlt vielen der Mut zum Hut", bedauert Christine Przybilski und erinnert sich an Hamburg, wo sie viele Frauen Hüte tragen sah.
Seit sie ihre Hüte zeigt, 2004 gab es eine Hutmodenschau bei ihr, arbeitet sie auch an Aufträgen. Jeder Hut ist ein Unikat und wird von ihrer Mitarbeiterin Christel Bergmann mit außergewöhnlichen Materialien, wie zum Beispiel Gitterdraht, versehen.
"Für jeden Kopf gibt es einen Hut", sagt die Hobbyhutmacherin, "man muss ihn nur entdecken".
Für den Nichteingeweihten vielleicht verwunderlich, aber wer mit Christine Przybilski ins Gespräch kommt, erfährt die wundervolle Geschichte einer Leidenschaft, die schon fast Berufung ist. Nein, Hutmacherin will sie sich nicht nennen, dazu brauche man jahrelange Erfahrung und Ausbildung. "Schade, dass es diesen Beruf nicht mehr gibt", bedauert die zierliche Frau, die nach ihrer Ausbildung als Goldschmiedin auch auf ein Studium an der Fachhochschule für Angewandte Kunst in Heiligendamm verweisen kann.
Ihr Hutmacher-Können hat sie sich autodidaktisch und bei einem Lehrgang in Regensburg inmitten von Designern erworben. Dabei war es gar nicht vorauszusehen, dass sie einmal auch Hüte kreieren würde.
Alles begann vor fünf Jahren mit Zahnschmerzen und einer dicken Backe, die sie arbeitsunfähig, nicht aber träge machte. In Erinnerung an den Künstler Joseph Beuys, der das Material Filz salonfähig machte, fuhr sie zum Museumshof Großkoschen, erwarb Wolle und probierte mit heißem Wasser und Seife das Filzen, was sie ungeheuer beeindruckte, weil das Material sich hervorragend formen und durch einfaches Trocknen erhalten ließ.
Begeistert von den ersten Schöpfungen stürzte sie sich ins Abenteuer Hütemachen, studierte Bücher, durchforstete das Telefonbuch nach Hutnachrichten, besuchte Museen, landete schließlich in zwei Gubener Werkstätten, die zehn Jahre nach der Wende verwaist ihr Dasein fristeten, eine Schatzkammer deutscher Handwerkskunst mit den guten alten Maschinen und – rettete einen großen Teil dieser Schätze vor dem Vergessen. Ihr Traum, einmal diese alten Maschinen in einem großen Raum in einer Ausstellung zu zeigen. Im Geschäft in der Bahnhofstraße kann man aus ihrem Fundus eine alte Pfaff und eine ungewöhnliche Maschine bewundern, die hoch, runter und seitlich nähen kann, eben eine Hutnähmaschine.
Was sonst noch für die Hutherstellung gebraucht wird, befindet sich am anderen Ort, dazu würde der Platz hier nicht reichen. Und heiß geht es außerdem her, wenn die Wolle gefilzt wird, nicht nur die vom Schaf, auch von Kaninchen oder Antilopen. Das ergibt dann einen ganz feinen und strapazierfähigen Hut, wie den in Dunkelgrün mit Band. "In dem können Sie eine halbe Stunde lang Wasser transportieren, der hält. Bei einfacher Schafwolle geht das nicht."
Doch Hüte sind zum Tragen da, sind Schmuck und Schutz, geben ihrer Trägerin die individuelle Note, komplettieren ein Outfit. "Leider fehlt vielen der Mut zum Hut", bedauert Christine Przybilski und erinnert sich an Hamburg, wo sie viele Frauen Hüte tragen sah.
Seit sie ihre Hüte zeigt, 2004 gab es eine Hutmodenschau bei ihr, arbeitet sie auch an Aufträgen. Jeder Hut ist ein Unikat und wird von ihrer Mitarbeiterin Christel Bergmann mit außergewöhnlichen Materialien, wie zum Beispiel Gitterdraht, versehen.
"Für jeden Kopf gibt es einen Hut", sagt die Hobbyhutmacherin, "man muss ihn nur entdecken".
[Renate Hensel]
Christine Przybilski aus Senftenberg schmückt mit ihren Hut-Kreationen jetzt auch Damenköpfe.
Foto: Renate Hensel